Pferdezahnpflege – ob bei jungen oder bei älteren Pferden. Sie ist sehr wichtig für deren Wohlbefinden und Gesunderhaltung. So können wir, wenn unser Pferd ansonsten gesund und fit ist, ein langes und glückliches gemeinsames Leben genießen.
Die Kontrolle und Pflege der Pferdezähne sollte schon ab der Geburt des Pferdes durchgeführt werden. Sie sollte Normalerweise jährlich gemacht werden. Im Zahnwechsel oder bei alten Pferden ist eine halbjährliche Kontrolle zu empfehlen.
Die Zähne des Pferdes schieben immer wieder nach und können sich aufgrund der Fütterung, die uns in der heutigen Zeit zur Verfügung steht, nicht genügend abnutzen.
Dadurch entsteht eine ungleichmäßige bzw. ungenügende Abnutzung der Backen- und Schneidezähne, wodurch die Schneidezähne zu lang werden und an den hinteren Zähnen scharfe Kanten und Haken entstehen.
Durch diese Problematik an den Zähnen bekommen unsere Pferde Schmerzen, die für uns nicht immer sichtbar sind.
Sichtbar hingegen sind:
· Heraus fallendes Futter
· Schlechter Atem
· Zahnstein
· Zahnfleischentzündungen
· Kopfscheue
· Verändertes Fressverhalten
Bei regelmäßiger Zahnpflege kann ein gesundes Pferd ein hohes Alter erreichen.
Besonders bei alten Pferden ist es wichtig, vor dem Winter gründlich die Zähne zu kontrollieren und sie sozusagen „winterfest“ zu machen.
Alte Pferde, die sich über den Sommer einen schönen Grasbauch und ein wenig Hüftspeck angefuttert haben, kommen mit intakten Zähnen gut über den Winter.
Die Zähne sollten auf zu lange Schneidezähne, scharfe Kanten, Haken und evtl. Wackelzähne kontrolliert und dies ggf. behoben werden.
Auch wenn nicht mehr alle Zähne da sind oder eine ausgeprägte Struktur der Zahnoberfläche fehlt, kann das Pferd trotzdem gut über den Winter kommen. Wichtig ist, dass das vorhandene Zahnmaterial im Pferdemaul einwandfrei und schmerzfrei für das Pferd zu gebrauchen ist. Da kann schon ein Wackelzahn ausreichen, um das Pferd innerhalb kürzester Zeit körperlich abbauen zu lassen. Dann ist es im Winter um so schwerer es wieder aufzupäppeln.
Mit Gras kommen alte Pferde meistens noch ganz gut zurecht. Mit Rauhfutter (z.B. Heulage) wird es im Winter oft schon schwieriger.
Alte Pferden, denen das Zermahlen von Raufutter Probleme macht, nehmen das Futter am Besten auf, wenn es vorher eingeweicht wurde.
Für eine Zahnbehandlung ist eine leichte Sedierung (Ruhigstellung) durch den Tierarzt notwendig, die auch bei einem älteren Pferd kein Problem darstellt.
Bei alten Pferden schieben die Zähne nicht mehr so nach wie bei den Jungen. Dennoch entstehen immer noch die gleichen Probleme, z.B. scharfe Kanten und Unregelmäßigkeiten. Das ist bei jedem Pferd unterschiedlich, bei dem einen mehr bei dem anderen weniger.
Es ist wichtig, die Backen- und Schneidezähne ins Gleichgewicht zu bringen. Natürlich wird die Behandlung dem Alter entsprechend angeglichen und mit Vorsicht und Bedacht gehandelt.
Pferden, bei denen die regelmäßige Zahnpflege versäumt wurde, kann noch geholfen werden. Natürlich kann kein Zahn wieder „angeklebt“ werden aber die noch vorhandenen Zähne können wieder angeglichen werden. So kann dem Pferd der evtl. schon vorhandene Schmerz, auf die letzten Jahre genommen werden.
Es ist nie zu spät – Ihr Pferd wird es Ihnen danken. Petra Tensing, Horsedentist
Veröffentlicht im horseWOman Magazin im Jahr 2009