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Osteuropäische Privatzüchter holen zum ersten Mal Europa Championat der Shagya-Araber

Im österreichischen Stadl-Paura fand im Juni das Europa-Championat für Shagya-Araber statt, eine Zuchtschau mit internationaler Beteiligung. Zwei Tage kämpften Shagya-Araber aus sieben Ländern um diesen Titel, der zuletzt 2008 in Topolcianky (SK) und davor 2005 in Babolna (HU) vergeben wurde.

 

Die vorgestellten Pferde waren von sehr guter Qualität und wurden fachkundig in der hervorragend präparierten Halle präsentiert. Sie machten den Richtern die Entscheidung nicht immer leicht. Besonders die Stutenklassen waren zahlenmäßig stark vertreten und qualitativ hochwertig besetzt. So wundert es nicht, dass der Titel „Best of Show“ an eine Stute vergeben wurde: Die neunjährige Shakira (von 232 Shagya XXV aus der 581 Koheilan IV-52) wurde im slowakischen Nationalgestüt Topolçianky gezogen und von seiner Besitzerin MV Dr. PAskova vorgestellt. Die Stute verbindet in herrlicher Weise arabischen Typ und Charme mit deutlichen Reitpferdepoints im Gebäude und elastischen, ergiebigen Bewegungen. Für die weitere Zuchtarbeit ist diese Tatsache besonders erfreulich, schliesslich sind die Stuten das bewahrende Element in der Zucht, die die besonderen Eigenschaften einer Rasse von Generation zu Generation weiter tragen. Da die Bedeutung der Staatsgestüte auch in den osteuropäischen Ländern immer mehr nachlässt und von privaten Züchtern aufgefangen wird, kann die internationale Shagya-Araber Szene sich glücklich schätzen, solch wertvolle Zuchtstuten in aufstrebenden Züchterställen zu wissen.     

Die Junioren-Championesse Gazal XIV-2 stammt aus dem Stammgestüt Bábolna, der Junioren-Champion Koheilan Bajos P wurde vom ungarischen Privatzüchter Pelsonius Arab Menes vorgestellt.  Aus dem gleichen Gestüt und vom gleichen Vater Koheilan XXXIII-39 stammt auch der Senior-Champion Koheilan Marakes P, der im Schaubild auch zweispännig gefahren wurde.

Die Schaubilder zeigten deutlich die vielseitige Verwendbarkeit der Shagya-Araber auf. Neben imposanten Fahr-Schaubildern und im Damensattel gerittenen Dressurvorführungen auf  höchstem Niveau waren es vor allem rasante Springschaubilder mit jugendlichen Reitern, die für viel Applaus sorgten.  Sie servierten die vollen Maßkrüge im flotten Galopp und liessen Zechprellern keine Chance.

Deutsche Pferde waren auch erfolgreich vertreten, Carola Brand konnte mit ihrer Stute Kiruna bei den 11jährigen Stuten siegen, Regina Mäder-Schmid erhielt für Ameerah den Siegerpokal bei den 4-6 jährigen Stuten.  Ingrid Früchtenicht aus Neuenbrook bei Itzehoe nahm mit ihrem Hengst Balou von Shaman aus der Baroness II von Bazar aus der Zucht von Hartmut Schwabe teil. Der Hengst befand sich inmitten der Vorbereitung für die Hengstleistungsprüfung in Stadl-Paura und konnte sich in Trainingskondition im Mittelfeld platzieren. Inzwischen hat er die HLP in Stadl-Paura mit dem Endergebnis 7,75 als bester Teilnehmer beendet.

         Carin Weiß

 

 

 

32. Ausgabe August/September 2010